Als Folge jahrzehntelanger Überfischung der Weltmeere durch die globale Thunfischindustrie sind die Fangflotten mittlerweile in den Gewässern Papua-Neuguineas angekommen. Während 1950 400.000 Tonnen pro Jahr gefangen wurden, sind es heute vier Millionen Tonnen. Das hat fatale Folgen und jetzt werden auch die letzten bisher von den Folgen der kapitalistischen Globalisierung verschonten Weltregionen von deren zerstörerischer Dynamik heimgesucht.

Canning Paradise porträtiert den Kampf der indigenen Stämme, die versuchen ihre traditionelle Lebensweise zu verteidigen. Ihr Land wird ihnen geraubt, um die neue Thunfisch-Hauptstadt der Welt und die erste “Special Economic Zone” des Landes zu errichten. Die in der Umgebung des Thunfischprojekts lebenden Menschen sind täglich mit der Zerstörung ihrer Fischgründe, dem Verlust der Biodiversität, der Vetreibung ganzer Dörfer, mit Sweatshop-Fabriken, Prostitution für Fisch und mit endemischer Korruption konfrontiert. Viele haben die Hoffnung verloren. Andere kämpfen um ihr Überleben.

Was passiert, wenn Menschen dazu gezwungen werden, ihre Lebensgrundlagen gegen ein paar Cents für die Arbeit in den Fabriken zu tauschen? Wie geht ein Land, das mit einer Fülle von natürlichen Ressourcen gesegnet ist, mit dem sogenannten Ressourcenfluch um? Warum brechen in den friedvollsten Gemeinden Papua-Neuguineas an jeder Ecke Konflikte aus? Droht eine neue Bougainville Krise?